Das Neue

CoopGo Politik des Wandels ist ein "Sammelbegriff" zur Schaffung einer "Kooperations-Gesellschaft". Alle Parteien des Bundestages reden gern von Kooperation und Genossenschaften. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Was man als "Kooperation" ausgibt, hat mit wahrer Kooperation - kurz: Coop genannt - nur ganz wenig zu tun. Kooperation ist bei den Parteien sozusagen das "Feigenblatt", um weiterhin Kurs auf "Konkurrenz" zu halten. Der Bürgerwille ruft jedoch mehrheitlich nach "Miteinander". Coop heißt auch: "Konsequenter Erhalt unserer Lebensgrundlagen". Konkurrenz wird niemals das, was sie verursacht hat, auch selbst verändern können bzw. wollen. CoopGo-Politik will - deutlich erkennbar - den "kooperativen Wandel"! Das "Staatsziel Kooperation" soll deshalb im Grundgesetz (Art.20) festgelegt und ein "Marshall-Plan" für den Kooperativen Wandel geschaffen werden!

2021-06-27

Mitgliederförderung - Ein "zweischneidiges Schwert"?!

 

CoopGo-Dialoge zu einer zeitgemäßen Genossenschafts-Theorie

 

Thema:

 

Mitgliederförderung – Ein „zweischneidiges Schwert“?!

 

Intro – (Die Essenz zahlreicher ähnlicher Fragen bzw. Hinweise)

 

Es klingt gut:

·       Die Förderwirtschaft der Mitglieder einer Genossenschaft ist sozusagen „System-Voraussetzung“, um diese Rechtsform zu wählen.

Also eigentlich „alles klar“, ohne Mitgliederförderung kann:

·       Weder eine Genossenschaft gegründet werden, noch darf

·       eine Genossenschaft ohne Mitgliederförderung als Rechtsform bestehen bleiben.

Aber es sieht nur „klar“ aus, denn was und wie zu „fördern“ ist, darüber streiten sich sozusagen die (Rechts- und Steuerrechts-) Gelehrten. …

Unklar bleibt also:

·       Was genau ist diese Mitglieder-Förderung, wo beginnt sie, wo endet sie, wie wandelt sie sich und welchen Einfluss hat sie auf die Leistungsfähigkeit einer Genossenschaft. …

Als ob das nicht schon genügend „Auftrag und Aufgabe“ für Genossenschaftsverbände wäre, es ist dennoch nur ein „Ausschnitt“ des Gesamt-Themas mit Namen, wie z.B.:

·       Kooperativer Wandel

·       Kooperative Intelligenz

·       Ganzheitliche und nachhaltige Kooperations-Verantwortung

·       Genossenschaft-2.0, etc.

Interessant ist, dass vor allem jüngere „Geno-Starter“ auf diese Situation aufmerksam machen. …

Von besonderem Interesse war für sie vor allem, warum es scheinbar keine Rolle spielt, wie eine Genossenschaft sich gegenüber ihrer „Mit-Welt“ darstellt …

 

Die „SmartCoop-Dialoge-Sicht“

 

Treffender könnte man eigentlich nicht umschreiben, dass es dringend einer neuen, d.h. zeitgemäßen „Genossenschafts-Theorie“ bedarf!

Würden wir diese Situation verkürzt zusammenfassen wollen, könnte man durchaus sagen:

A.   Genossenschaften werden derzeit (politisch) als (fester) Bestandteil der Konkurrenz-Gesellschaft angesehen, sind sozusagen, „Teil des alten Systems“.

B.  Genossenschaften sind (noch) keine „besondere“ Rechtsform, auch wenn es zunächst so zu erscheinen vermag.

C.  Sie sind jedoch „gestaltungsfähig“ (wie andere Rechtsformen auch), sich über ihre (alte) „Innen-Sicht“ hinauszubewegen.

D.  Es könnte sich – über kurz oder lang – jedoch in zahlreichen Genossenschaften die Einsicht durchsetzen (müssen), dass die „Mitgliederförderung“ nur deshalb entsteht, weil entsprechende Erträge aufgrund der „Außenbeziehung“ entstanden. Daraus sollte die Frage entstehen, woraus genauer resultierten  diese Erträge?

E.   Jede Genossenschaft „steuert“ – entweder bewusst oder unbewusst – Angebot und Absatz, also ihre Erträge, die wiederum dem Nutzen der Mitglieder dienen (Förderung der Mitglieder).

F.   Somit könnte sich – aus dieser „nutzenden“ Mitgliedschaft – durchaus die Frage stellen, z.B. die Erträge getrennt auszuweisen, nach

·       Erträge, die nachhaltig und ganzheitlich Nutzen stiften und

·       Erträge, die das nicht tun.

G.  Bei Genossenschaften, die z.B. mittels dieser Rechtsform-Entscheidung „Sonder-Vorteile“ (z.B. Steuern, etc.) erreichen, könnte durchaus die Einsicht wachsen, einen Teil dieser „Rechtsform-Vorteile“ in einen „Kooperations-Fonds“ oder eine „Kooperations-Stiftung“ einzubringen, um z.B. „Geno-Starter“ zu fördern.

Wir betonen ausdrücklich, dass wir uns erst ganz am Anfang grundlegenderer Debatten befinden, die sozusagen als „Weckruf“ dienen sollen, einen Wirtschafts- oder Gesellschafts-Sektor mit Namen „Selbstorganisation des Kooperativen Wandels“ zu entwickeln. …

Schon jetzt dürfte deutlich sein:

H.  Die über 200 Jahre „alte“ Genossenschafts-Theorie (Raiffeisen / Schulze-Delitzsch) hält uns unnötig „gefangen“, um dem Anspruch einer neuen Zeit und vor allem der Überzeugung junger Mitglieder in Genossenschaften (Geno-Starter) zu entsprechen. …

Es fehlt das „WOW-Gefühl“ und die Identifikation mit dem WIR, das jetzt dringend benötigt wird, um Zukunft gemeinsam zu gestalten.

In diesem Sinne werden auch die Begriffe

·       „Staatsaufsicht“ / „Staatskontrolle“

und

·       „Zwangsmitgliedschaft“ (in Verbindung mit „Mehrwert“)

zur Diskussion und Disposition stehen …

Die Diskussion beginn – so zeigen die „Dialoge“, beginnt „Fahrt“ aufzunehmen. …

 

Unsere Dialogpartner:  CoopGo-Arbeitskreis Geno-Starter

Kooperative Intelligenz – Unser eigener Körper zeigt, dass es geht …

Hinweis: Wir veröffentlichen hier lediglich Auszüge aus unseren Antworten.  

Redaktion: FG CoopGo-Dialoge im SmartCoop Forschungsinstitut (SCFI) dem ThinkTank des Bundesverbandes MMW e.V. (www.bundesverband.de)

 

2021-06-26

Warum "CoopGo-Dialoge"?

 

Thema:  

 

Warum  „CoopGo-Dialoge“?

 

Intro – (Die Essenz zahlreicher ähnlicher Fragen bzw. Hinweise)

 

Seit wir begonnen haben, Begriffe wie:

·       Kooperativer Wandel

·       Kooperative Zeitenwende

·       Kooperative Intelligenz

·       Konkurrenz-Gesellschaft

·       Kooperations-Gesellschaft

·       Gegeneinander-Gesellschaft

·       Miteinander-Gesellschaft

·       CoopGo,

·       Coop-Starter

·       CoopValley

·       GenoCoop

·       BewusstCoop

·       CoopSpirit

·       QuantenManagement

·       QuantenCoop

·       etc.

systematisch zu thematisieren, wurde immer mehr Menschen deutlich, dass es längst nicht mehr ausreicht, über eine „Rechts- oder Struktur-Form“ – wie der Begriff „Genossenschaft“ andeutet, größere Zusammenhänge – vor allem zukunftsfähige - zu erschließen. Schwer vorstellbar, dass es so etwas wie eine „Genossenschafts-Bewegung“ geben kann, denn es ist bis heute – auch nach 200 Jahren „Raiffeisen“ nicht gelungen – dazu ein „Konzept“ anzubieten. Zahlreiche „Genossenschafts-Institute“ bemühen sich dazu seit Jahren vergeblich. Ob dies je überhaupt gelingen könnte (oder dies wirklich erwünscht war und ist) kann dahingestellt bleiben. …

Nimmt man den Begriff „Kooperation“ (Coop) zur Grundlage, gelingt dies recht schnell und recht plausibel. Natürlich ist  auch der Begriff „Kooperation“ nicht vor – bewusstem oder unbewusstem – „Miss-Brauch“ geschützt. Dennoch steht seine „Verwendung“ stets im Kontext von irgendwie „intelligenten Lösungen“, deutet sozusagen indirekt an, dass es (zeitnah) besserer Lösungen Bedarf, als das der Konkurrenz.       

Die „WeQ-Bewegung“ basiert durchaus auf dieser Annahme.

Wir wollen nachfolgend – stark verkürzt – das anhand einiger Beispiele erläutern:   

Die „SmartCoop-Sicht“

A. Das (überholte) Motiv einer „Staats-Aufsicht“.

 

Sicherlich hatte das zunächst etwas mit einer „Kontrolle“ zu tun. Von Herrn Raiffeisen sind keine anders zu deutenden Hinweise bekannt. Die Ereignisse von 1934 machen u.a. deutlich, dass die damals herrschende Staats-Ideologie („National-Sozialismus“) durchaus nicht dem Genossenschafts-Gedanken ablehnend gegenüberstand. Obgleich bisher niemals deutlich ausgesprochen, könnte man durchaus „ideologische“ „Wechsel-Sympathien“ unterstellen. …

Weder im „Westen“, noch im „Osten“ wurden „Genossenschaften“ als „verdächtig“ eingeschätzt, eine Art „Gefolgschafts-Bruch“ zu wollen, sozusagen, sich zu einem eigenständigen Selbstverständnis zu entfalten.

Ob der Begriff „staatstragendes Selbstverständnis“ angemessen ist, bleibt weiteren Diskussionen vorbehalten …

Natürlich werden solche „geheimen Vorbehalte“ niemals offen angesprochen. Deshalb gibt es dafür „Stellvertreter-Argumente“. …

Aus den – eher merkwürdig klingenden  „Rechtfertigungs-begründungen“  „Pro Staatsaufsicht“, die sogar in Kommentaren „relativ blind“ übernommen werden, wird etwa in zwei Richtungen argumentiert:

·       Das Eigenkapital von Genossenschaften sei zu niedrig

·       Die „Teilhaber“ seien wirtschaftlich (mit-unternehmerisch) zu wenig qualifiziert bzw. professionalisiert.

Und weil das ein „Problem“ oder ein „Risiko“ für die Teilnehmer und die Geschäftspartner der Genossenschaft sein könnte, bedürfe es der „indirekten Staatskontrolle“.

Angenommen, man würde diesen Argumenten folgen „können“, tauchen doch eigentlich sofort Fragen auf, wie z.B.:

·       Warum wird nicht genau (nur) in diese – angeblichen Problem-Richtungen - Veränderungen geschaffen?

·       Würde es nicht ausreichen, „verbandlichen Organisationen“ notwendige Vorgaben zu machen? Muss man dann diese Selbstorganisation wirklich auch noch staatlich überwachen?

·       Was unterscheidet wirklich eine AG (mit hunderten oder tausenden Klein-Aktionären) diesbezüglich von einer Genossenschaft?

·       Was ist in Frankreich, Spanien, Italien, etc. so anders als in Deutschland?

Wir können es hierbei bewenden lassen. …

Die Frage ist eigentlich jetzt:

·       Wie verhalten sich die sog. Spitzenverbände des Genossenschafts-Sektors bezüglich dieser/ihrer (latenten) „Selbst-Ent-mündigung“?

 

B. „Konkurrenz-Stabilisatoren“?

 

Genossenschaften scheinen sich „problemlos“ in einem „Konkurrenz-Umfeld“ zu integrieren. Sie sind sozusagen: „Karpfen in einem Hai-Teich“.

In diesem Bild haben Genossenschaften sozusagen eine Art „Alibi-Funktion“, um Entlastung zu schaffen, wenn oder weil das dominante „Konkurrenz-System“ schwächelt.

Würde der „Staat“ wirklich Interesse an einem deutlich vergrößerten Genossenschafts-Sektor haben, würde ihn - die vergleichsweise zu anderen EU-Staaten – erschreckend niedrige Zahl von Genossenschaften in Deutschland „wachrütteln“. Tut es aber nicht.        

 

C. Der (alte) Mitglieder-Förderzweck – wirklich noch stimmig?

 

Wir wollen bewusst etwas überzeichnen:

·       Der Auftrag zur Kooperation ist a. eindeutig nach „innen“ gerichtet (Mitglieder)  und b. zu förderst materiell ausgerichtet. …

Alles was nicht Teil dieses (betreffenden) „Unternehmens“ ist, wird sozusagen als „kooperativ neutrale Zone“ gesehen. …

Es spielt also keine Rolle, ob sich eine Genossenschaft mittels ihrem tatsächlichen Verhalten eher „konkurrenzwirtschaftlich“ verhält oder eben doch „kooperativwirtschaftlich“. …

Verkürzt gesagt: Wie eine Genossenschaft gegenüber ihrer Mit- bzw. Umwelt agiert ist eigentlich egal, solange sie ihre Mitglieder nur entsprechend „privilegiert“.

Also kann sich eine Genossenschaft sozusagen – konkurrenzwirtschaftlich„austoben“, sich „dynamischer“ als ein „Super-Konkurrenzler“ verhalten und es wäre eigentlich alles „korrekt“?! …

·       Egal, welche Rohstoffe und woher diese bezogen werden.

·       Egal welche Folgen das Handeln für die Kunden (auch sogar Mitglieder)  hat / haben könnte.

·       Egal, wohin die Erzeugnisse geliefert werden und was sie verursachen …

Alles ist möglich und wird toleriert,  solange man den Gesetzen des Staates folgt, der nach den „Konkurrenz-Ideen“ arbeitet. …

Wir wollen das nicht bewerten, nur aufzeigen, dass das Wirken in Genossenschaft per se nicht „ganzheitlich kooperativ“ ist bzw. so sein soll. …

 

D. Das (erforderlich) neue „genossenschaftliche“ – kooperativ-konforme -, nachhaltige und ganzheitliche Selbstverständnis. …

 

Werden wir in Zukunft eine Art „Genossenschaftlichen Paradigmenwechsel“ benötigen, einen Wechsel von einer (engen, inneren) „Förderwirtschaft“ zu einer (erweiterten, ganzheitlichen) „Verantwortungs-Wirtschaft“ bekommen (müssen)?

Wir wollen das „Problem“ an einem kleinen Beispiel verdeutlichen:

·       Zum Materialeinkauf stehen zwei Produkte zur Auswahl. Das eine  Produkt ist zwar zulässig, aber wenig umweltkonform, jedoch recht preiswert. Das andere Produkt ist gut umweltkonform, jedoch nicht unwesentlich teurer.

Aus Sicht der (bisherigen) Mitgliederförderung kann man (vereinfacht) sagen:

·       Je besser das Betriebsergebnis, umso besser die Mitgliederförderung. Das ist betriebswirtschaftlich nachvollziehbar.

Aber:

·       Ist das auch – aus ganzheitlicher Sicht – wirklich sinnvoll?

Die These ist nicht von der Hand zu weisen, dass sogar:

·       Eine sehr vorteilhafte Mitglieder-Förderwirtschaft, sehr ungute „ökopolitische Gefühle“ auslösen könnte.

 

Diese Situation – zu Ende gedacht – deutet quasi eine notwendige Neubestimmung des Prinzips „Mitgliederförderung“ an.

 

Erkennbar ist lediglich, dass sich zwar derzeit die „Mitglieder-Förderwirtschaft“ beginnt, langsam sich in den „Köpfen der Verbände“ festzusetzen, aber eben lediglich auf der „rein betriebswirt-schaftlichen“ Ebene.

Es ist dringend erforderlich, so etwas wie einen Begriff:

·       Verantwortungswirtschaft – Statt Förderwirtschaft

einzuführen und mit „Leben“ zu erfüllen. ….

 

Unsere Dialogpartner:  Kritische  Geno-Starter

Kooperative Intelligenz – Unser eigener Körper zeigt, dass es geht …

Hinweis: Wir veröffentlichen hier lediglich Auszüge aus unseren Antworten.  

Redaktion: Fachgruppe „CoopGo-Dialoge“ im SmartCoop-Forschungs-Institut (SCFI) des Bundesverbandes MMW .V. (www.bundesverband-mmw.de)

 

2021-06-18

Bedarf es jetzt einer neuzeitlichen Diskussion/Definition der Genossenschafts-Idee bzw. des Genossenschafts-Gedankens?

 

Kommentar / Antwort

Ihr führt derzeit eine für das gesamte Genossenschaftswesen „spannende“ und wichtige Diskussion, die wir mal – vorläufig – so zusammenfassen möchten:

·       Ist jetzt eine Art „Grundsatz-Diskussion“ notwendig, die das „Genossenschaftswesen“ von seiner – meist recht verklärten - „Geschichts-Romantik“ befreit und etwas grundlegend Neues entwickelt, das dem gewandelten Bewusstsein der Menschen jetzt und vor allem in Zukunft (junge Generation) viel eher entspricht?

Wir wollen – verdeutlicht an einem Beispiel - zuspitzen:

·       Welche größere Genossenschaft (insbesondere Banken) z.B. lädt ihre Mitglieder regelmäßig zum Informations-Austausch bzw. zur „Mitglieder-Qualifizierung“ oder zumindest zu „Mitglieder-Befragungen“ ein?

Wir wollen das nicht vertiefen, lediglich fragen:

·       Welches „Menschen-Bild“ repräsentiert diese Situation wirklich?

Der dafür wohl passende Satz könnte – neutral formuliert – wohl so lauten:

·       Wir (Verbände, Vorstände, Funktionäre) - „die Auserwählten“ (oder „Ausgewählte“) - wissen, was für euch („Ahnungslose“) richtig, wichtig bzw. angemessen ist. ...

Vergegenwärtigen wir uns diese Situation, dann sind darin viele Elemente enthalten, die möglicherweise vor 200 Jahren (Raiffeisen, Schulze-Delitzsch) angemessen waren:

·       Die meisten Menschen befanden sich in einer Art „Hilfsbedürftigkeit“, waren (scheinbar) unfähig, ihre Interessen selbst zu definieren und zu vertreten.

Nicht unwichtig zu erwähnen, dass auch die Rolle der Religionen/Kirchen hierzu ihren Beitrag geleistet hat. …

Nicht von ungefähr war der Beruf des Herrn Raiffeisen, der eines Pfarrers. …

Es lohnt sich wirklich, seine Schriften genauer – bezogen auf sein „Menschen-Bild“ anzuschauen. …

Begriffe wie: „Selbstbewusstsein“, „Selbstvertrauen“, „Selbstverantwortung“, die das Prinzip „Selbstorganisationswesen“,  durchaus (theoretisch) prägten, wurden aber selten wirklich gelebt. …

Es gab „Genossenschafts-Führer“ und „Genossenschafts-Geführte“. Ein Bild von „Oben“ und „Unten“ durchzieht die Denke der sog. „Raiffeisen-Periode“.

Ist es wirklich überraschend, wenn zwischen „Genossenschafts-Verbands-Funktionären“ und einer „Führer-Ideologie“ wenig Dissens bestand? …

Das damals (1934) eingeführte staatliche Kontrollsystem über Genossenschaften, wurde nicht nur nach 1945 beibehalten, sondern wird bis heute, mehr oder weniger intensiv – und unreflektiert - „gepflegt“. …

Auch das „Menschen-Bild“ der Genossenschafts-Idee der heutigen Zeit, wäre eigentlich dringend zu erforschen. Trotz sog. Genossenschafts-Institute an zahlreichen Hochschulen und Universitäten, hat es bisher überraschend wenig Innovatives gegeben. Es lohnt sich deshalb, der Frage nachzugehen:

·       Wer finanziert solche/diese Institute?

Eine solche Recherche könnte sehr wahrschinlich zeigen, warum das „erforschte“ Ergebnis kaum anders sein konnte, als (immer noch) real vorfindbar

Wer wirklichdas Thema „Kooperation“ – und darum geht es ja bei Genossenschaften eigentlich – offen und innovativ erforschen will, muss damit beginnen, eigenständige Curriculas für „Kooperations-Wissenschaften“ aufzubauen. …

Würde man unter solchen „Kriterien“ eine Messlatte auf wesentliche Teile des deutschen genossenschaftlichen Selbstverständnisses legen, bestehen Zweifel, ob noch viel übrig bliebe von dem, was man als (zukunftsfähiges) Genossenschaften bezeichnen würde. …

Das „Genossenschaften“ scheint zu einer Art „Rechtsform-Legitimation“ im Vergleich zu GmbH, AG, etc. „verblichen“ zu sein. Es wird das (von Geno-Verbänden) „gelehrt“, was analog von Anwälten oder Steuerberatern bezüglich anderer Rechtsformen, „verbreitet“ wird. Nimmt man die Themen „Recht“ und „Steuerrecht“ aus dem Beratungskontext der Verbände heraus, ist folgende Frage berechtigt:

·       Was wäre die (genossenschaftliche bzw. kooperative) „Spezial-Kompetenz“, die dann noch bliebe?

Es reicht heute nicht (mehr) aus, lediglich solcher Art Auskunft geben zu können wie:

·       Dies ist eine Satzung …

·       So siejt eine Geschäftsordnung aus …

·       So sollte man ein Protokoll schreiben …

·       Diese „Protokolle/Unterlagen, etc.“  werden „geprüft“, usw.

Eine Menge „historischer Papierkram“ wird „abgehakt“, aber wie sieht eigentlich die Zukunftsfähigkeit, das „Kooperative Erfolgs-Gen“ dieser Genossenschaft aus?

Vereinfacht gesagt, könnte man es vielleicht so formulieren:

·       Wie stark ist die „Kooperative Wirk-Energie“ hinter den Zahlen

Daß „Menschen“ in solchen „Konstrukten“ die wesentliche Rolle spielen sollten, ist eigentlich nachvollziehbar. Die folgende Frage ist deshalb entscheidend:

·       Wie sieht ein modernes „Management des WIR“ aus, um den augenscheinlichen „Gruppen-Vorteil“ real in Wirkung zu bringen?!

 

Aber eine Management-Theorie ohne Bezug auf diese besonders (vorteilhafte) Situation (Synergie von MENSCH und STRUKTUR), klingt heute recht „oberflächlich“, zumindest nicht professionell“.

Das wichtigste WIRKRAFT-Element, der teilhabende „Mensch“ ist quasi zu „Nebensache“ degeneriert. …

Die sog. „Prüfungsberichte“ sind eher „Aneinander-Reihungen“ von eigentlich – für die bedeutsame Zukunftsfähigkeit einer Genossenschaft - eher nachrangige „Text-Bausteine“. …

Kurzum, es fehlt z.B. eine professionelle Thematisierung der „Vorteils-Essenz“ einer Genossenschaft:

·       Wege zur Steigerung der Mehrwertfähigkeit des Unternehmens Genossenschaft. …

Denn genau das ist die Grundlage für eine attraktive Förderwirtschaft zugunsten der Mitglieder, basierend auf der Wirksamkeit von „Kooperation der Teilhaber“.

Wer nach „Mehrwert“ durch verbandliche (Pflicht-) Mitgliedschaft fragt, wird (noch) als „Querulant“ abgetan. …

Aber diese „Querulanten“ haben meist ihre nachvollziehbare Berechtigung:

·       Sie legen den Finger in die inzwischen recht tiefe „Wunde“ zahlreicher Genossenschaften, mit Namen (erwünschte) „Passivität der Mitglieder“ …

Dies betrifft natürlich auch die genossenschaftlichen Banken, die gern verdrängen, dass man mit „Förderwirtschaft“ sozusagen „den Unterschied“ sichtbar machen könnte. …

Stattdessen orientieren sie sich – mit zufriedenem Gesicht – daran, als Imitate der „Geschäftsbanken“ wahrgenommen zu werden. …

„Ver-rückte“ Welt – oder, wenn „Mitglieder-Banken“ darauf „schielen“, den sinnvollen „WIR-Faktor“ zu reduzieren. …

Das hätte selbst „Raiffeisen“ wohl nicht gewollt; seine „Jünger“ fallen sogar noch hinter den Namensgeber zurück (in die Zukunft) …

Das alles hat eine Tradition, ist sozusagen diese Tradition, in der das (alte) (Raiffeisen-)Menschenbild bis heute gern hofiert und gepflegt wird. …

Während auf der einen (eher konkurrenzwirtschaftlichen) Seite, über „Entrepreneurship“ und „Potenzialentfaltung“ innoviert wird, gibt es bezüglich einer neuen Kooperations-Gesellschaft aus „Genossenschafts-Sicht“ eher „Langeweile“ oder gar „Fehlanzeige“….

Das (alte genossenschaftliche) Prinzip „Führer und Geführte“ – wir wollen das mal Genossenschaft 1.0 nennen, ist eindeutig überholt. Wir müssen uns davon verabschieden, dass „Tradition“ per se „Wert“ hätte. …

·       Genossenschaft 2.0 ist jetzt angesagt. …

Gerade für die (neue) Jugend ist es nicht unwichtig, erfahren zu können, dass „Genossenschaft der Zukunft“ auch gänzlich ohne „Raiffeisen- und Schulze-Delitzsch-Idylle“ möglich, sogar wichtig und sogar „richtig“ ist!

Es wird Zeit, dass – besonders an die „Wirtschafts-Jugend“ – die „Botschaft“ ergeht:

·       Baut die neuen Genossenschaften – mit, für und durch – die teilnehmenden MENSCHEN!

·       Vertraut eurem gesunden Menschenverstand und lasst euch nicht von Verbänden und alten Theorien irritieren!

Beginnt – kooperativ – völlig neue Ideen – gepaart mit -  eure eigenen Erfahrungen  „abzubilden“, auszuwerten und darüber (öffentlich) zu berichten!

Warum dafür nicht auch die dazu passende „Verbandsstruktur“ – sofern man das (noch) benötigt:

·       Selbst aufbauen,

·       Selbst zut gestalten und

·       die (eigenen) neuen Erfahrungen und Impulse in und für eine (menschliche) „Kooperations-Gesellschaft“ zu veröffentlichen?!

Wer nicht nur über „Kooperation“ spricht, sondern den „Wandel“ wirklich anstreben bzw. realisieren möchte:

·       Muss über die „Tradition“ hinauswachsen.

Die Tradition zu kennen, ist nicht unwichtig, aber sie sollte nicht zum „Klebstoff“ werden, denn eine „Gefahr“ ist nicht ganz von der Hand zu weisen:

·       Genossenschaften können durchaus auch dazu dienen, der (alten) „schwächelnden“ Konkurrenz-Wirtschaft etwas „Lebens-verlängerung“ zu gewähren.

Aber:

·       Derzeit sind Genossenschaften (noch) die einzige Rechtsform, die - theoretisch und praktisch - entsprechend innovativ gestaltet und in Tätigkeit gebracht, zumindest den Einstieg in die neue Kooperations-Gesellschaft bedeuten kann.

Es könnte diesbezüglich viel Sinn machen, den – seit 2013 (!) vorliegenden fertigen Gesetzentwurf „KoopG“ (Kooperations-Gesellschaft, haftungsbegrenzt) - sich näher anzuschauen und als Gesetz einzufordern. …

Für viele der neuen Genossenschaften könnte das viel Sinn machen …

Fazit:

·       Eindeutig JA! Wir benötigen zeitnah eine neue, unbelastete Genossenschafts-Theorie.

·       Raiffeisen war gestern.

·       WIR bzw. CoopGo ist heute und ist ZUKUNFT …

Frage / Thema

(Wir sind ein Arbeitskreis kritischer Aufsichtsräte in Genossenschaften und beschäftigen uns mit einer „Modernisierung der Genossenschafts-Idee“)

Hier eine Art „Zwischen-Bilanz“ unseres AK:

·       Über 200 Jahre eine mehr oder weniger „verklärte“ Darstellung des Genossenschafts-Gedankens sind genug. Raiffeisen und Schulze-Delitzsch hatten zu ihrer Zeit sicherlich ihren Verdienst. Aber die Zeiten haben sich gewandelt ….

Die Anerkennung der Genossenschafts-Idee als  „Welt-Kultur-Erbe“ scheint durchaus sinnvoller gewesen zu sein, als ursprünglich gedacht. Der sog. „Bestandsschutz“ dieser einst wichtigen Grund-Idee wirkt immer mehr wie eine Art:

·       Brems-Klotz“ für eine Neu-Ausrichtung, stimmig für eine Neue Zeit.

Das gilt zumindest für Deutschland. …

Noch immer wird unterstellt, dass Genossenschaften so eine Art „Betreuungs-Anstalt“ für Menschen sein sollten, die irgendwie vom „Leben“ benachteiligt sind und die Gruppe dazu dient, scheinbare individuelle Nachteile „kollektiv“ zu kompensieren. Klar, dazu muss es auch die Mitwirkung derjenigen geben, die von sich behaupten, zu wissen, was die anderen wirklich wollen. Und so wird erwartet:

·       Dass die einen „Führen“ und die anderen sich von denen „führen“ lassen.

Das spiegelt eher ein „altes“ Gesellschaftsbild wider und hat mit so etwas wie „Potenzial-Entfaltung“ z.B. wenig zu tun. Es macht schon Sinn, wenn sich die einen (deutlich sichtbar) mit Namen der Geschichte „schmücken“. Sie sind dann „Raiffeisen-Banken“ oder „Raiffeisen-Genossenschaften“. …

Das ist keine Wertung, sondern eher eine „Haltung“. Und aus dieser Haltung fließt dann auch deren Selbstverständnis. Der Grundsatz scheint „bedeutsam“ zu sein, dass die Gruppe:

·       Strikt in „Führer“ und „Geführte“ getrennt ist und es auch bleibt. ..

Das Genossenschaftsgesetz spiegelt dieses Menschenbild derzeit deutlich wider.

Die Frage – auf den Punkt gebracht:

·       Ist die Genossenschafts-Idee in dieser Form heute noch sinnvoll oder gar begründbar und was wäre zu ändern?

    Kooperation – Ist die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils!

Redaktion: Fachgruppe CoopGo–Politik des Wandels - im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI), ThinkTank des Bundesverbandes MMW (Spitzen- und Dachverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) i.V.m. Experten aus Theorie und Praxis der Bereiche Genossenschaften und Kooperationen – www.Bundesverband-MMW.de – Kontakt:  gks@menschen-machen-wirtschaft.de

Unsere Berater in Genossenschaftsfragen:  CoopGo Bund Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de)

Unser Berater für QuantenManagement: QuantenInstitut (IWMC Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) und seine diversen Fachgruppen.