Das Neue

CoopGo Politik des Wandels ist ein "Sammelbegriff" zur Schaffung einer "Kooperations-Gesellschaft". Alle Parteien des Bundestages reden gern von Kooperation und Genossenschaften. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Was man als "Kooperation" ausgibt, hat mit wahrer Kooperation - kurz: Coop genannt - nur ganz wenig zu tun. Kooperation ist bei den Parteien sozusagen das "Feigenblatt", um weiterhin Kurs auf "Konkurrenz" zu halten. Der Bürgerwille ruft jedoch mehrheitlich nach "Miteinander". Coop heißt auch: "Konsequenter Erhalt unserer Lebensgrundlagen". Konkurrenz wird niemals das, was sie verursacht hat, auch selbst verändern können bzw. wollen. CoopGo-Politik will - deutlich erkennbar - den "kooperativen Wandel"! Das "Staatsziel Kooperation" soll deshalb im Grundgesetz (Art.20) festgelegt und ein "Marshall-Plan" für den Kooperativen Wandel geschaffen werden!

2021-06-04

"Staats-Aufsichts-Wahn" - Ein Bremsklotz des deutschen Genossenschaftswesens?!


Kommentar

„Denn sie wissen nicht, was sie tun!“ – So könnte man etwa die Haltung der Mehrheit der deutschen (Bundes-)Politik in Bezug auf den Genossenschaftssektor bewerten.

·       Oder – wissen sie etwa doch, was sie tun – und tun dies ganz bewusst?

Worum es geht, ist die erkennbare neue Initiative, weitere   „Reglementierungen“ im deutschen Genossenschaftsrecht vorzubereiten. Dass man dabei das „Kind mit dem Bade“ ausschüttet, scheint egal. …

Vor allem die „Staats-Fetischisten“ im Bundestag, wollen das ehedem nicht gerade nach Selbstverantwortung ausgerichtete deutsche Genossenschaftsrecht noch weiter „staatlich verknoten“:

·       Jetzt sollen sogar alle Genossenschaften, auch die kleinsten in die „Arme“ der sog. Qualitätsprüfung fallen.

Ganz abgesehen davon, dass die bisherige Form der „Qualitätsprüfung“ (durch die Wirtschaftsprüferkammer, WPK) gänzlich das Genossenschafts-Verständnis vermissen ließ und schlichtweg den Kern von Genossenschaften, die Mitgliederförderung ignorierte, jetzt soll dieser „Ahnungslosigkeit“ sogar das gesamte Genossenschaftswesen sozusagen „anheimfallen“. Statt Ausweitung der „Ahnungslosigkeit“, bedarf es eigentlich etwas mehr Intelligenz und dem Erkennen von Zusammenhängen und möglichen Folgen. …

Ja, man liest richtig:

·       Trotz - oder wohl duchaus – wegen der „Staatsaufsicht“, steht Deutschland seit Jahren bereits auf einem „EU-Geno-Abstiegsplatz“. …

·       In anderen Ländern, wie z.B. Frankreich, Spanien, Italien, usw. sind Genossenschaften (staats-)frei und selbstverantwortlich, aber der Gemo-Sektor „boomt“!

Nur in Deutschland und Österreich wird derart stark reglementiert.

Erfolg?

·       Keiner, wir „dümpeln“ am Ende der Ländervergleiche!

Würden wir uns mit Frankreich „messen“, dann müssten wir eigentlich ca. 35.000 Genossenschaften haben.

Fakt ist jedoch:

·       Deutschland hat unter 8.000 Genossenschaften, manche sprechen sogar von lediglich 7.700!

In diesem Lichte gesehen, muss man schon fragen:

·       Was bitte wollen eigentlich diese „Bürokratisierer“, zugunsten von Genossenschaften erreichen, was wäre ist ihr Ziel?

Der Weg heißt nicht – wie die BR-Initiative von Baden-Württemberg dies ahnungslos vorschlägt – mehr „Staatsregulierung“, sondern mehr „Selbstverantwortung“ und vor allem mehr „Förderwirtschafts-Impulde“.

Aber genau dieses Essenzial jeder Genossenschaft wird seit 2005 von der Qualitätssicherung der WPK beharrlich ignoriert!

Also bitte liebe Politiker, es darf durchaus auch nachgedacht werden:

·       Ein Fall „Eventus“ ist nicht wegen „Fehlleistungen“ eines Prüfungsverbandes entstanden, sondern basiert eher auf „Mitverschulden“, der Mitglieder, die sich nicht wirklich selbst um ihre Rechte in ihrer Genossenschaft kümmerten, sondern sich auf „Dritte“ (Prüfungsverband) verließen.

Wir wollen nicht sarkastisch sein, aber warum nicht mal so fragen:

·       Würden sich Genossenschafts-Mitglieder auch dann so „leichtgläubig“ zeigen, wenn es keine Prüfungsverbände geben würde, die eine „Sicherheit“ vorgaukeln, die niemals wirklich bestehen kann?

Oder, noch deutlicher:

·       Führen vielleicht erst Pflichtmitgliedschaften von Genossenschaften in Prüfungsverbänden dazu, dass die Selbstverantwortung der Menschen beginnt immer mehr „einzuschlafen“?

„Huhn oder Ei“ – was ist die richtige Reihenfolge?

Wie wäre es z.B. mit Schulungs- oer Trainingsangeboten, die Genossenschaften für ihre Mitglieder – durchaus verpflichtend - anbieten könnten?

So etwas verändert auch die in Deutschland ehedem recht starke Tendenz zur „Entantwortung“ und dem „reflexartigen“ Ruf nach mehr „Staat“ (gemeint mehr Bürokratie). …

Lernen wir von den Franzosen, den Spaniern, Italienern, den anderen in der EU, wie modernes „Genossenschaften“ - für Geno-Mitglieder und Geno-Unternehmen zugleich erfolgreich - geht. …

Sogar oder wegen der fehlenden „Staatsbehütung“.

Wollte man in Deutschland wirklich „politisch intelligent“ handeln (vielleicht gibt es das doch noch), dann sollte man nicht weiter auf „Staatsschutz“ setzen, was leicht zu „Gleichgültigkeit“ der Menschen führt, sondern den Weg der „Selbstverantwortung“ gehen und Menschen „aufklären“. dass Selbstverantwortung viel damit zu tun hat, sich genauer zu informieren über das, was man, wie, wo, wann und warumin Genossenschaft - tut und wie mögliche Risiken intelligent und vorausschauende zu minimieren sind. …

·       Wer Mitglied in einer Genossenschaft werden will, um sein „Kapital“ wachsen zu lassen, hat irgendwie „Genossenschaft“ missverstanden - oder. …

Es dient der „Wahrheitsfindung“ nicht, wenn man meint, wegen eines „Unfalls“ sozusagen die Straßenverkehrsordnung zu verschärfen….

Weiter so, liebe Politiker, die Genossenschaften in Frankreich, Italien, Spanien, etc. spötteln bereits über Deutschland und das „Genossenschaftliche Weltkultur-Erbe“. Wie gut, dass sie (die Genossenschaftsidee in Deutschland) noch rechtzeitig geschützt wurde! So ist wenigstens die „Gefahr“ gebannt, dass man Prinzipien wie Selbstorganisation und Selbstverantwortung gänzlich verliert, weil es – nach Lesart einiger Parteien – demnächst nur noch „Quasi-Staatsgenossenschaften“ gibt. …

Herr Kaltenborn hat offensichtlich völlig zu Recht, an die Entwicklung der Jahre 1934 ff. in Deutschland erinnert. Er wurde „belächelt“. Aber irgendwie – so hat man den Eindruck - werden seine Warnungen vor „krankhafter“ Staatskontrolle im Genossenschaftssektor – immer mehr Realität- …

Es bleibt zu wünschen, dass sich politische Vernunft wieder durchsetzt, denn Kooperativer Wandel ist ohne mehr Selbstverantwortung kaum denkbar!

Ein Schelm, wer vielleicht denkt:

·       Den Kooperativen-Wandel mittels Genossenschafts-Kontrolle bewusst „bremsen“ zu können?

Dem sei gesagt:

·       Da spielen die zunehmend aufmerksamer werdenden Menschen wohl nicht mit.

Sie werden das Durchschauen und solchen Parteien immer mehr das Vertrauen entziehen. …..

Die wahrscheinliche Folge:

·       Das ehedem bereits angeschlagene „Konkurrenz-System“ wird noch schneller auf dem „Nutzen-Prüfstand“ stehen, …  und die eigentlichen Beweggründe der Politik werden durchschaut und die bekannten Initiatoren (Parteien), die Folgen tragen …

 

Hintergrund

Im Jahre 2020 hat das Land Baden-Württemberg eine Bundesrats-Initiative  – wegen der sog. Eventus-Genossenschafts-Pleite – gestartet. Besonders makaber: Künftig sollen ALLE Genossenschaft in die sog. Qualitätsprüfung der Prüfungsverbände durch die WPK kommen. Aber: Bei Eventus fehlte es an der Mitgliederförderung. Und genau diese wird seit Jahren, genauer seit 2006 (!!!), trotz Forderung einiger Verbände, nicht durch die WPK geprüft!. „Schildbürger-Streich“ oder staatlicher Regulierungs-Wahn, die nutzlose „Zeche“ zahlen die Genossenschaften, weil der große Mehraufwand der Verbände im Rahmen der Prüfungen auf die Genossenschaften umgelegt wird. … Ausgerechnet eine Regierung unter Leitung der Grünen entpuppt sich als „Staatsregulierer“. …   

Kooperation – Ist die geniale Erfindung

des nachhaltigen, ganzheitlichen Vorteils für Alle!

Redaktion: FG CoopGo – Politik des Wandels im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft e.V.) i.V. mit Experten aus Theorie und Praxis des Kooperations u. Genossenschaftswesens.

 Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de